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Mehr Euro-Millionäre für Frankfurt | |
Bei vielen Händlern und Dealmakern der Deutschen Bank knallen die Korken. Die Bank hat angesichts höherer Erträge bei der Beratung von Übernahmen, Börsengängen und Bondemissionen den Bonuspool für das vergangene Jahr auf den höchsten Betrag seit zehn Jahren aufgestockt. Insgesamt will Deutschlands größte börsennotierte Bank 2,5 Milliarden Euro an variablen Vergütungen an ihre Mitarbeiter für das Jahr 2024 ausschütten, so die Bank in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht. Dies entspricht einem Anstieg von rund 26% gegenüber dem Vorjahreswert, in der Investmentbank sind es sogar 32%. Allerdings führt ein neues Vergütungssystem dazu, dass es insgesamt eine größere Anzahl an Mitarbeitern gibt, die Boni erhalten. Die Zahlen zeigen: Die Deutsche Bank fokussiert sich wieder auf einen Geschäftsbereich, den Bankchef Christian Sewing einst wegen seiner schwankenden Erträge untergewichten wollte. Vergangenes Jahr war die Investmentbank allerdings der größte Ertrags- und Gewinnbringer, während die Umsätze im Privat- und Firmenkundengeschäft zurückgingen. Der Trend könnte sich 2025 fortsetzen. Das Investmentbanking soll in diesem Jahr zulegen — das Beratungsgeschäft “deutlich” und das Handelsgeschäft “leicht”. Während die Firmenkundenbank ebenfalls Zuwächse zeigen werde, sollen die Erträge der Privatkundenbank wohl nur geringfügig ansteigen. Insgesamt stieg die Zahl der Spitzenverdiener mit einer Gesamtvergütung von jeweils mehr als 1 Million Euro von 505 auf 647, was vor allem auf die starke Performance der Investmentbank zurückzuführen ist. Vier Mitarbeiter der Deutschen Bank verdienten jeweils mehr als 10 Millionen Euro, einer von ihnen sogar 18 Millionen Euro. Sewing erhielt für das Jahr 2024 eine Gesamtvergütung von 9,8 Millionen Euro, verglichen mit 8,7 Millionen Euro im Vorjahr. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Alexander Kell, Verena Sepp und Stephan Kahl: Knauser-M&A, Aktienschmerzen, das ‘Di-Do-Problem’ der LBBW, Panzer statt Cabrio und Remigration. | |
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Ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Warburg Pincus und KKR verhandelt dem Vernehmen nach über einen Kauf des Düsseldorfer Verpackungsspezialisten Gerresheimer. Nach dem Ausstieg anderer Interessenten wie Bain Capital hätten sich die Private-Equity-Firmen als Spitzenreiter für eine potenzielle Übernahme herauskristallisiert, heißt es. Einen nennenswerten Aufschlag auf den aktuellen Kurs von Gerresheimer werde das Konsortium indes wahrscheinlich nicht bieten. Auch seien die Gespräche zwar weit fortgeschritten, für einen Deal gebe es jedoch noch wesentliche Hürden. So notierten die Papiere zuletzt auch 2% niedriger als am Vortag. Continental hat nach monatelanger Prüfung nun grünes Licht gegeben, die Automotive-Sparte abzuspalten. In der Autosoftware-Sparte von VW läuft es auch nicht rund: Cariad strebt eine Reduzierung der Belegschaft in Deutschland um etwa ein Drittel an. So sollen Kosten gesenkt und interne Prozesse optimiert werden. | |
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Einen Kursrutsch um zeitweise 22% gab es heute bei DocMorris. Die Aktie fiel auf ein Rekordtief in Reaktion auf die Nachricht, dass der Online-Apothekenbetreiber eine Kapitalerhöhung erwägt, um die Bilanz zu stärken. Ziel sei die Gewinnung neuer Kunden über die nächsten Jahre und die Rückzahlung einer Wandelanleihe, hieß es. Bis zu 15% fielen die Titel von Daimler Truck heute im Abwärtstrend des Sektors. Der neue Chef der US-Umweltschutzbehörde EPA prüft, die Lkw-Emissionsvorschriften zu lockern. Der erwartete Verkaufsboom aus der Erneuerung der Lastwagenflotten könnte damit ausbleiben. Für Volvo und Traton ging es an der Börse jeweils zeitweise 5% nach unten. Mit 6% Rabatt ist heute die Aktie von K+S zu haben. Der Ausblick des Salz- und Düngemittelkonzerns entsprach zwar den Erwartungen und die Viertquartalszahlen lagen sogar leicht darüber. Anleger strichen jedoch Gewinne ein, nachdem der Börsenkurs gerade ein Elf-Monats-Hoch erreicht hatte. Der schlimmste Teil der Korrektur am US-Aktienmarkt könnte laut JPMorgan überstanden sein. Dafür spreche der Umstand, dass die Kreditmärkte ein geringeres Rezessionsrisiko signalisieren als Börse, Staatsanleihe- und Rohstoffhandel. Und Erstere hatten in den vergangenen zwei Jahren mehrfach Recht. | |
Das ‘Di-Do-Problem’ der LBBW | |
Mit dem “Di-Do-Problem” hat LBBW-Chef Rainer Neske in dieser Woche wohl eine Begrifflichkeit geprägt, die auch künftig in der deutschen Bankenbranche immer mal wieder aufpoppen dürfte. Denn er hat etwas angesprochen, was in vielen Instituten Realität ist: In der Welt des hybriden Arbeitens sind Freitag und Montag beliebte Homeoffice-Tage, während in der Wochenmitte die Präsenz im Büro stark zunimmt. Das will Neske jetzt ändern. Er wirbt für eine bessere Verteilung von Homeoffice- und Büro-Tagen über den Verlauf der Woche hinweg, um so eine gleichmäßigere Auslastung der bankinternen Infrastrukturen zu erreichen. Als Beispiel verwies er auf die LBBW-Kantine. “Wenn natürlich alle dienstags und donnerstags kommen, von 10 bis 12, dann wird es irgendwie infrastrukturell challenging”, sagte Neske. “Oder denken Sie an große Meeting-Räume, an hybride Videokonferenzräume.” Nicht rütteln will er allerdings an der grundsätzlichen Möglichkeit zum Homeoffice, obwohl einige andere deutsche Banken ihr Regelwerk zuletzt verschärft hätten. | |
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Die Kanonenschmiede Rheinmetall will angesichts drastisch steigender Rüstungsaufträge ihre Produktion ausweiten. Dabei nimmt sie inzwischen auch eine Volkswagen-Fabrik unter die Lupe. Rheinmetall-Chef Armin Papperger sagte am Mittwoch, das Werk in Osnabrück könne theoretisch auf die Produktion gepanzerter Fahrzeuge umgerüstet werden. Früher lief dort das Käfer Cabriolet vom Band. Rheinmetall bräuchte für den Betrieb der Fabrik aber 10-Jahres-Aufträge für 1.000 gepanzerte Fahrzeuge wie den Transportpanzer Fuchs oder den Schützenpanzer Lynx. Unter Führung der westeuropäischen Atommächte Großbritannien und Frankreich reifen derweil Pläne zur Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine für den Fall, dass US-Präsident Trump Moskau und Kiew an den Verhandlungstisch zwingen kann. Eine Koalition von bis zu 37 “willigen” Staaten aus der ganzen Welt soll alternativ finanzielle Mittel, Truppen, Flugzeuge, Marineschiffe oder Spionagematerial bereitstellen. Trump soll damit gelockt werden, dass man keine US-Soldaten für die vorgeschlagene “Rückversicherungstruppe” verlangt, sondern nur Sicherheitsgarantien in Form von Luftstreitkräften, Geheimdienstinformationen und Grenzüberwachung. | |
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Direkt nach Amtsantritt hat Donald Trump damit begonnen, seine Anti-Migrations-Agenda umzusetzen — mit massenhaften Abschiebungen und Abschottung der Südgrenze des Landes. Seitdem machen sich viele Migranten sogar freiwillig auf den Weg raus aus Amerika und zurück ihn ihre südliche Heimat. Der Darién Gap — eine gefährliche Dschungelroute, die in den letzten zehn Jahren bei illegalen Migranten immer beliebter geworden ist — gibt Aufschluss über den Wandel: Nur 408 Personen kamen im Februar durch den Gap in die USA, im selben Monat im Vorjahr waren es noch 37.000. Dafür kehrten 2.200 Migranten nach Panama zurück, meist männliche Erwachsene. “Das ist ein totaler Trump-Effekt”, sagt Adam Isacson vom Washington Office on Latin America. El Zurdo, der nur seinen Spitznamen verraten will und als Schlepper fast ein Jahrzehnt lang Tausende Menschen in die USA geschmuggelt hat, bietet seit Trumps Amtseinführung für 550 Dollar “Rückreisen” per Boot an. In den letzten Wochen haben täglich zwischen 20 und 30 Migranten vor der Küste Panamas ein Boot bestiegen, um sich gen Süden aufzumachen. “Das ist das erste Mal seit zehn Jahren”, sagt er. “Wir wussten, dass es Veränderungen geben würde, aber das hätte ich mir nie vorstellen können.” | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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