Die Korrektur an den Aktienmärkten, vor allem in den USA, aber auch in Europa, hat in dieser Woche nicht nur einen Tiefpunkt bei den Kursen, sondern auch bei der Stimmung und den fundamentalen Annahmen erreicht. Was sich in den letzten Wochen bereits abzeichnete, hat sich in dieser Woche weiter konkretisiert. Grundsätzlich durchlaufen die Aktienmärkte derzeit zwei Prozesse, die sich gegenseitig antreiben und eine Konsolidierung erschweren. Zum einen scheint kein Zweifel mehr daran zu bestehen, dass sich das grundlegende Narrativ verschoben hat. Das Bestreben der neuen US-Administration, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Hilfe von Zöllen grundlegend zu verändern und dabei auch eine mögliche Rezession in Kauf zu nehmen, ist nicht mehr zu leugnen. Die Unsicherheit, wer wann mit welchen Zöllen und Gegenzöllen zu rechnen hat, erschwert die Situation zusätzlich. Zweitens erlebt der Markt einen Abbau von Risikopositionen, der zu einem großen Teil von sogenannten systematischen Investoren ausgeht. Trendfolger oder Investoren, die die Volatilität von Aktien als Maßstab für ihren Risikoappetit verwenden, haben Milliarden in einen Markt verkauft, der nicht bereit war, diese Summen aufzunehmen, was dazu führte, dass die Kurse immer weiter fielen, was weitere Verkäufe nach sich zog usw. usw. Dieser Risikoabbau ist inzwischen weit fortgeschritten, wichtige Aktienindizes sind überverkauft und die Stimmung ist so schlecht, dass man eigentlich von einer Bodenbildung ausgehen müsste. Aber kein Handelstisch, kein Analyst und kein Stratege lehnt sich derzeit zu weit aus dem Fenster. Der Konsens lässt sich in etwa so zusammenfassen: Eine Aktienerholung ist möglich, aber nicht garantiert, und wenn sie kommt, sollte sie in ihrem Verlauf eher zu weiteren Verkäufen genutzt werden. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt, Rainer Bürgin, Alexander Kell und Verena Sepp: Wenn zwei sich streiten, UniCredit robbt sich ran, aufwärts, Frühlingsgefühle und Fr-Mo-Fluch. |