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Rüstungssause macht Firmen kreativ | |
Deutschland will weiter aufrüsten — und sich der Aufforderung des US-Präsidenten Donald Trump anschließen, 5% des Bruttoinlandproduktes in die Verteidigung zu investieren. Das gab Außenminister Johann Wadephul am Rande eines Treffens mit Nato-Amtskollegen bekannt. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte gestern bereits in seiner Regierungserklärung angekündigt, dass die Bundeswehr Europas stärkste Armee werden solle. Friedrich Merz und Mark Rutte. Foto: Simon Wohlfahrt/Bloomberg Wadephuls 5%-Zusage kommt wohl mit einem Aber daher: Es ist wahrscheinlich, dass sich Deutschland an einer Idee von Nato-Chef Rutte orientiert, nach der wohl “nur” 3,5% für die eigentliche Verteidigung ausgegeben werden sollen. Die restlichen 1,5% können auch durch Investitionen in andere Bereiche wie bestimmte Infrastruktur oder Cybersicherheit gedeckt werden. Details werden nun von den Nato-Außenministern diskutiert. Ob das ein gangbarer Weg wäre, auch für die Amerikaner, ist noch unklar. In der Wirtschaft hat die neue Ausgabenfreude in die Verteidigung bereits einige Überlegungen angestoßen — auch bei alt eingesessenen Unternehmen, die ursprünglich aus anderen Branchen kommen. Ein Beispiel ist Heidelberger Druckmaschinen, das seit mehr als einem Jahrhundert große Produktionsanlagen herstellt und die Verlags- und Verpackungsindustrie beliefert. Da dieses Geschäft derzeit schwächelt, prüft das Unternehmen laut informierten Personen die Möglichkeit, sein Know-how im Bereich großer, komplexer Maschinen auf den Rüstungssektor zu übertragen. Eine Unternehmenssprecherin lehnte eine Stellungnahme ab. Die Heidelberger würden damit einer wachsenden Zahl von Industrieunternehmen folgen, die versuchen, von den steigenden deutschen Militärausgaben zu profitieren, darunter Autobauer Volkswagen und der Diesel- und Gasmotorenhersteller Deutz. Hier geht es zum Video über die Verteidigungsausgaben der Nato-Länder. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Alexander Kell, Annika Reichelt, Rainer Bürgin und Stephan Kahl: Börsenrabatt, Trump-Feuerwerk, Münchner Transparenz, niemand sicher und die schöne Fassade. | |
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Mit einem Kursrutsch von bis zu 14% hat die Aktie von Thyssenkrupp auf den heutigen Quartalsbericht der Essener reagiert. Der bereinigte Gewinn ist um 90% gefallen, bei einem Umsatzrückgang um reichlich 5%. Druck auf das Ergebnis brachten neben schwächerem Erlösniveau auch eine geringere Produktionsauslastung aufgrund geplanter Umbaustillstände im Segment Steel Europe. In den Bereichen Automotive Technology und Materials Services machte sich die “schwierige Marktsituation” bemerkbar. Beim Jahresüberschuss geht Thyssen weiterhin von einer Rückkehr in die Gewinnzone aus. Laut Baader Bank dürfte es jedoch schwer werden, selbst das untere Ende des Ausblicks zu erreichen. Im Februar hatte die Thyssen-Aktie ihren Wert verdoppelt, da sich Anleger Schub aus Deutschlands Aufrüstung erhoffen. Die Darmstädter Merck KGaA hat ihre Jahresziele für Umsatz- und Gewinnwachstum heute gesenkt und dabei auf die Auswirkungen des schwachen Dollars und die Zollunsicherheit verwiesen. Die Aktie fiel 5%. Für Siemens ging es an der Börse 3% abwärts mit der Nachricht, dass das Geschäft mit Datenzentren-Ausrüstung schwächelt. | |
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Trump zufolge hat Indien angeboten, die Zölle auf US-Waren im Rahmen einer Vereinbarung zur Abwendung höherer Einfuhrabgaben zu streichen. Bei einer Veranstaltung mit Wirtschaftsführern in Katar behauptete der US-Präsident zudem, er habe Apple-CEO Tim Cook davon abgehalten, die Produktion in Indien auszuweiten. Stattdessen werde Apple sie in den USA erhöhen. Hintergrund ist die Drohung Indiens, Vergeltung für höhere US-Zölle auf Stahl und Aluminium zu üben. Nach Trumps Andeutung einer Annäherung der USA und des Irans hinsichtlich des iranischen Atomprogramms sind die Ölpreise den zweiten Tag in Folge gefallen. In Kombination mit den geplanten Produktionssteigerungen der OPEC+ könnte eine mögliche Einigung im weiteren Jahresverlauf zu einem erheblichen Überangebot an Öl führen. Unterdessen schwinden die Aussichten auf einen Durchbruch bei den Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland. Präsident Wladimir Putin wird nicht an den Gesprächen teilnehmen und stattdessen eine niederrangige Delegation entsenden. Die Europäer drängen die USA nun, ihre Sanktionsdrohungen wahr zu machen, wenn es dabei bleibt. In Katar orakelte Trump allerdings auch, er würde am Freitag in die Türkei reisen “wenn etwas passiert” und “wenn es angemessen ist”. | |
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Wie die Geschäfte bei den großen Landesbanken in den ersten Monaten des Jahres laufen, wird immer schwieriger einzuschätzen. Denn fast alle Häuser legen inzwischen keine Zahlen mehr für das 1. Quartal vor — einzige löbliche Ausnahme: die BayernLB aus München. Sie hat am Donnerstag frische Daten geliefert. Demnach ist der Gewinn im ersten Quartal um rund ein Drittel gesunken. Grund dafür waren vor allem geringere Zinsüberschüsse, aber auch steigende Kosten spielten eine Rolle. Ebenfalls in der Hauptstadt des Freistaats ansässig ist der Versicherer Allianz. Dessen Vermögensverwalter Allianz Global Investors will weiter in den Bereich der Private Markets vordringen, wie CEO Tobias C. Pross in einem Interview mit Bloomberg sagte. Gemeint ist also all das, was nicht an einer Börse gehandelt wird, etwa Private Equity. Pross ist eigenen Worten zufolge auch offen für anorganisches Wachstum in diesem Bereich. “Wenn sich eine Gelegenheit bietet, warum sollten wir sie uns nicht ansehen?”, sagte er. Auch ohne Hilfe von außen dürfte AllianzGI wohl in diesem Jahr die Hürde von 100 Milliarden Euro beim verwalteten Vermögen in Private Markets nehmen. | |
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Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz sind auch die Jobs von Softwareentwicklern gefährdet. Das haben die kürzlich von Microsoft angekündigten Stellenstreichungen gezeigt, die vor allem die Mitarbeiter getroffen haben, die die Produkte des Unternehmens entwickeln. Im US-Bundesstaat Washington — in dem Microsoft seinen Hauptsitz hat — war Softwareentwicklung der mit Abstand größte Einzelbereich mit Entlassungen. Dokumenten zufolge, die Bloomberg einsehen konnte, entfallen auf den Bereich mehr als 40% der rund 2.000 gestrichenen Jobs. Microsoft gab am Dienstag bekannt, konzernweit rund 6.000 Stellen abzubauen. Bei Microsoft werden für einige Projekte mittlerweile bis zu 30% des Codes von der KI geschrieben, wie Konzernchef Satya Nadella im April sagte. Damit können Teile der Softwareentwicklung, die bisher von Programmierern erledigt wurden, vom Computer selbst übernommen werden. Auch Salesforce kündigte Anfang dieses Jahres den Abbau von über 1.000 Stellen an. CEO Marc Benioff erklärte, aufgrund des Einsatzes von KI 2025 weniger Entwickler anzuheuern. | |
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Ein Büro von JPMorgan Chase in der Londoner City ist Opfer von Vandalismus geworden. Die Glasdrehtüren des Blackfriars-Komplexes, in dem die Vermögensverwaltung und das Wealth Management der US-Bank untergebracht ist, wurden zertrümmert. Auf die Außenwände wurde rote Farbe gesprüht, auch auf die verzierte viktorianische Fassade des Gebäudes, in der früher die City of London School untergebracht war. Die Londoner Hauptniederlassung der Wall-Street-Bank im Stadtteil Canary Wharf blieb indessen unversehrt. Im vergangenen Jahr waren Filialen der Barclays Bank in England und Schottland von einer Aktionsgruppe namens “Palestine Action” verwüstet worden. Fenster wurden mit Farbe bespritzt und eingeworfen. Die Bank wurde aufgefordert, sich aus Rüstungsunternehmen, die an Israel verkaufen, zurückzuziehen sowie aus Firmen mit Verbindungen zu fossilen Brennstoffen. 2021 versammelten sich Hunderte von Demonstranten vor dem Londoner Büro von Standard Chartered und besprühten das Gebäude mit roter Farbe. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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