Mark Schrörs über die Gretchenfrage der EZB — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptsta |
|
Mark Schrörs über die Gretchenfrage der EZB — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox. | |
Wie oft und wie viel wird die EZB 2025 Zinsen senken? | |
Gut zwei Wochen vor der ersten Zinssitzung der Europäischen Zentralbank im neuen Jahr nimmt die Debatte über den weiteren Kurs Fahrt auf. Zwar gilt eine Zinssenkung am 30. Januar als nahezu ausgemacht. Was danach passiert, ist aber weniger klar – und Gegenstand zunehmender Spekulationen. Viele Euro-Notenbanker haben zwar zum Jahreswechsel signalisiert, dass weitere Zinsschritte in den kommenden Monaten wahrscheinlich sind – angesichts der schwächelnden Wirtschaft sowie der Hoffnung, 2025 das Inflationsziel von 2% zu erreichen. Die meisten haben sich aber nicht festgelegt, wie weit und schnell die Leitsätze im Jahresverlauf gesenkt werden. Finanzmarktteilnehmer haben zuletzt ihre Erwartungen heruntergeschraubt und setzen jetzt nur noch auf drei statt vier bis fünf Zinssenkungen wie noch Ende vergangenen Jahres. Dazu hat der neuerliche Anstieg der Inflation im Dezember beigetragen, auch wenn dieser kaum überraschend kam. Eine womöglich noch größere Rolle spielen aber jüngste US-Konjunkturdaten, die Beobachter weniger Zinssenkungen der Fed erwarten lassen – oder sogar ein vorläufiges Ende der Lockerung. EZB-Granden betonen indes, dass sie unabhängig von der Fed agieren und tun, was für den Euroraum nötig ist. Finnlands Zentralbankchef Olli Rehn sagte am Montag im Interview mit Bloomberg TV abermals, die EZB sei “nicht der 13. Distrikt des Federal Reserve Systems.“ Mehr dazu gibt es dann sicher spätestens in zwei Wochen. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt, Verena Sepp und Alexander Kell: Anders als gedacht, Währungsachterbahn, kein KI-Push, Unsicherheit und kranke Banker. | |
|
Mit den Konjunkturproblemen in China herrschte am Öl-Weltmarkt monatelang der Konsens, dass das Jahr 2025 durch einen großen Angebotsüberschuss geprägt sein dürfte — und damit durch Druck auf die Preise. Mit den neuen Russland-Sanktionen des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden hat sich das Bild nun schlagartig gewandelt. Auf ein Plus von fast 4% am Freitag ging es beim Preis der Nordsee-Ölsorte Brent am Montag zeitweise weitere 2,4% voran auf knapp 82 Dollar je Barrel, den höchsten Wert seit fünf Monaten. Die Strafmaßnahmen Washingtons richten sich gegen russische Ölexporteure sowie gegen Versicherungsgesellschaften und eine Flotte von insgesamt über 150 Tankern. Sie könnten Raffinerien in Indien und China dazu zwingen, sich nach alternativen Lieferquellen umzusehen. Am Gasmarkt hat sich die Lage seit dem Jahreswechsel indessen entspannt, obwohl die russischen Gaslieferungen durch die Ukraine weggebrochen sind. 2025 wird für Europa dennoch mit einem Angebotsdefizit gerechnet. Es dürften bis zu 10 Millionen Tonnen LNG pro Jahr zusätzlich importiert werden müssen — etwa 10% mehr als 2024, schätzt Energieanalyst Saul Kavonic von MST Marquee in Sydney. Neue Förderprojekte in den USA könnten helfen, die Enge am Markt zu entspannen. Doch dies hänge davon ab, wann diese an den Start gehen. | |
|
Um etwa 5% soll der Dollar nach Ansicht von Goldman Sachs im kommenden Jahr steigen. Treiber sind das anhaltend starke US-Wachstum sowie Donald Trumps geplante Zölle, die die Inflation anheizen und die Lockerung der Fed zum Scheitern bringen könnten. Es ist bereits Goldmans zweite Aufwärtskorrekur seiner Dollar-Prognose innerhalb von etwa zwei Monaten, zusätzlichen Optimismus schürte der Arbeitsmarktbericht vom Freitag. Die Wall Street Bank erwartet, dass der Euro auf Sicht von sechs Monaten auf 97 Dollar-Cent fallen wird, womit er noch unter der Parität liegen würde. So schwach war Europas Gemeinschaftswährung zuletzt 2022 nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine. Für das britische Pfund senkte Goldman unterdessen die Sechs-Monats-Prognose auf 1,22 Dollar, von zuvor 1,32 Dollar. Händler wetten am Optionsmarkt auf einen weiteren Kursverfall um 8%, befeuert durch Großbritanniens Haushaltskrise. Am Montag rutschte die Währung um 0,5% auf 1,2145 Dollar und damit den schwächsten Stand seit November 2023. “Die Dollar-Dominanz zeigt keine Anzeichen, zu schwinden”, schreibt Mary Nicola im Bloomberg-Blog Markets Live. | |
|
Mit dem neuen iPhone 16 hat Apple eine integrierte KI-Funktion vorgestellt, die den Nutzern den Alltag erleichtern soll. Schub bei den Verkaufszahlen blieb durch Apple Intelligence jedoch aus. Laut Counterpoint Research ist der Marktanteil des iPhones 2024 auf 18% gesunken. Daran dürfte nicht zuletzt der chinesische Markt Schuld sein, da die neuen KI-Funktionen hier noch nicht verfügbar sind. Die Konkurrenten im Land entwickeln derweil ihre eigenen KI-Tools und Apple arbeitet daran, lokale Partner zu finden, die diese Funktionen auch für iPhones bereitstellen können. Nach Deutschland wird Apple Intelligence im April kommen. Im Weihnachtsquartal 2024 sank der globale iPhone-Absatz um 5%. Für das Gesamtjahr zeigte sich ein Minus von 2%. Apple-Chef Tim Cook hat im vergangenen Jahr indessen stark profitiert. Wie aus den Unterlagen zur Jahreshauptversammlung hervorgeht, soll Cook für 2024 eine Vergütungserhöhung von 18% auf umgerechnet 73,2 Millionen Euro erhalten. Der größte Teil der Summe entfällt auf Aktien. Abstimmen sollen die Apple-Investoren auch über einen Antrag, die Diversitätsprogramme des Konzerns aufzugeben. Apple bezeichnete den Vorschlag als unzulässigen Eingriff ins Tagesgeschäft des Unternehmens. | |
|
Diversifizierung ist mit Blick auf geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Instabilität bei Investments nun wesentlich, sagt UBS-Topmanager Iqbal Khan. “Wenn Sie beispielsweise im letzten Jahr einen regionalen Fokus hatten oder einen zu starken regionalen Fokus — und einige der wichtigsten Märkte wie die USA ausgelassen haben, hat Ihr Anlageportfolio unterdurchschnittlich abgeschnitten”, so der Co-Chef des Wealth Managements der UBS im Interview mit Bloomberg TV. Ein wichtiger Markt sei dabei nicht nur die USA sondern trotz Konjunkturflaute auch China. “Wir haben in China begonnen, ein Bekenntnis zur Konjunktur zu sehen und die Wirtschaftspolitik beginnt, Früchte zu tragen”, sagte Khan heute auf der Greater-China-Konferenz in Schanghai. Im Raum Asien-Pazifik ist die UBS mit mehr als 1.000 Kundenberatern der größte Akteur im Wealth Management. Commerzbank-Aufsichtsratschef Jens Weidmann sagte dem Handelsblatt mit Blick auf die UniCredit, dass er Zweifel habe, “dass eine feindliche Übernahme im Bankensektor nachhaltig Wert schaffen kann.” Es wäre viel Arbeit nötig, um Vertrauen zu schaffen. | |
|
Seit einer Woche diskutiert Deutschland darüber, ob die Menschen hierzulande zu oft krank sind. Ausgelöst hatte die Debatte Oliver Bäte, der Chef des Versicherers Allianz. Doch wie sieht es eigentlich bei Banken und Versicherungen aus? In dieser Branche ist der Krankenstand in den vergangenen beiden Jahrzehnten um die Hälfte gestiegen. Das geht aus Daten der AOK hervor, die Bloomberg ausgewertet hat. Demnach lag der Krankenstand bei Banken und Versicherungen im Jahr 2004 noch bei 3,1%, während er im Jahr 2023 bereits 4,5% betrug. Zwar sind einige Sonderfaktoren über die Jahre zu berücksichtigen, doch nach Einschätzung der AOK stimmt die Trendaussage vom Grundsatz her. Trotz des langfristigen Anstiegs der Fehlzeiten hatten Banken und Versicherer in 2023 mit 4,5% den geringsten Krankenstand unter allen untersuchten Branchen der AOK. Den höchsten Krankenstand gab es in den Branchen Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung sowie Gesundheits- und Sozialwesen mit je 7,5%. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
|
|
Gefällt Ihnen dieser Newsletter? Abonnieren Sie Bloomberg.com, um unbegrenzten Zugang zu Nachrichten, Exklusivmeldungen, Interviews und Analysen von Bloomberg News zu erhalten. Möchten Sie Sponsor dieses Newsletters werden? Nehmen Sie hier Kontakt auf. ___________________________________________________________ Before it's here, it's on the Bloomberg Terminal. Find out more about how the Terminal delivers information and analysis that financial professionals can't find anywhere else. Learn more. | | You received this message because you are subscribed to Bloomberg's Five Things: Germany newsletter. If a friend forwarded you this message, sign up here to get it in your inbox. | | |